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2025年5月 6日 (火)

Koichi Namiki: „Theodizee und das Buch Hiob“ (1999)

Der vorliegende Aufsatz ist wohl die beste Einführung in die Theodizee, die je auf Japanisch verfasst wurde. Besonders hervorzuheben ist Abschnitt 1: „Über die Theodizee“. Ab Abschnitt 2: „Die Theodizee in der Arbeit von Professor Masao Sekine“ wird die Diskussion zunehmend fachspezifisch. Ich wollte gestern eine Rezension schreiben, aber da schon der erste Teil eine recht anspruchsvolle Argumentation enthält, befürchtete ich eine halbgare Darstellung und brach ab. Vorerst möchte ich nur auf die Existenz dieser wichtigen Arbeit aufmerksam machen. Für alle, die sich für Max Webers Religionssoziologie oder seine „Theodizee des Leidens“ in den „Zwischenbetrachtungen“ interessieren, sowie für diejenigen, die sich mit Hans Blumenberg oder der theologischen Struktur der Moderne beschäftigen, ist dieser Text ein Muss.

Der Autor, Koichi Namiki, ist ein herausragender Gelehrter, der acht Jahre lang Präsident der Japanischen Alttestamentlichen Gesellschaft war. Er ist auch in angrenzenden Disziplinen wie Soziologie und Literaturtheorie bewandert. Ich war beeindruckt von seiner flexiblen und zugleich tiefgründigen Urteilskraft. Zwar ist die Lektüre anspruchsvoll, doch der intellektuelle Ertrag ist beträchtlich. Da es sich um eine überarbeitete und erweiterte Fassung eines Vortragsmanuskripts handelt, ist der Stil freundlich und zugänglich. Dennoch sind präzise und hochkomplexe Argumente eingearbeitet – man braucht also geistige Energie.

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Koichi Namiki: „Theodizee und das Buch Hiob“ (1999)
(enthalten in Das Alte Testament und die Gegenwart, von Seizo Sekine, Yoshihide Suzuki und Koichi Namiki, Kyobunkan, 2000)

Inhaltsverzeichnis

Einleitung
1. Über die Theodizee
1. Leibniz’ Theodizee und Kants Kritik
2. Werke über die Theodizee
3. Die altorientalische Stadtkultur und die „Hiob-Literatur“
4. Die Hiob-Erzählung als Ausdruck theodizeetischer Besorgnis
5. Die Entwicklung der Theodizee in der griechischen Welt
6. Bemühungen um eine theodizeetische Formulierung in der Alten Kirche
7. Die moderne Theologie als Erbin der Kritik der Reformatoren an der Theodizee
8. Das Volk, das nach Erklärung für das Leiden verlangt, und die Religion
9. Perspektiven auf die Theodizee in der Religionssoziologie

2. Die Theodizee in der Arbeit von Professor Masao Sekine
1. „Die Rationalität des Alten Testaments“ (1954)
2. „Hiob und Prometheus“ (1959) sowie „Schöpfung und Erlösung im Buch Hiob“ (1958)
3. „Die Theodizee im Alten Testament“ (1960)
4. „Die Logik Gottes und die Theodizee“ sowie „Die Theodizee als Schnittpunkt von Glaube und Logos“

3. Das Buch Hiob als Theodizee
1. Die brillante Konstruktion des Hiob-Dichters
2. Der Ausgangspunkt der Auseinandersetzung, eskalierende Angriffe und die Gegenkritik, die die Argumente zerschlägt
3. „Die Theodizee als Apologie“ bei den Freunden
4. „Die Theodizee als Frage“ bei Hiob
5. Hiob und Gott jenseits des Vergeltungsprinzips
6. Die bleibende Unruhe trotz Trennung von Übel und Schuld
7. Begegnung mit einem Gott, der sich der Realität des Bösen stellt
8. Ein Gott, der die menschliche Subjektivität stärkt

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