Literatur als Berauschung der Vernunft oder die logische Befreiung des Pathos
Früher schrieb Yukio Mishima einmal, der Roman sei „die Berauschung der Vernunft“.
※ Yukio Mishima, Bunshō Dokuhon (1959; Chūkō Bunko, 1995 , S. 57), aus seiner Kritik zu Kyōka Izumi. Siehe auch die Blog-Kategorie „Yukio Mishima: Hon ni oboretai “.
Die sprachliche Gestaltung durch den Schreibenden ist eindeutig ein willentlicher und vernunftgesteuerter Akt. Der Schreibende gestaltet mit dieser sprachlichen Manipulation eine Welt, in der er das „Herz“ des Menschen – den Zustand vor der Trennung von Vernunft und Emotion – lebendig zum Ausdruck bringt. Der Lesende hingegen nimmt durch den logosbasierten Vorgang des Lesens jenes formlos Unbestimmte – das „Ding“ oder „Geschehen“ – jenseits des Logos wahr. Diese Fähigkeit wohnt der Literatur inne. Für mich ist der folgende Satz ein Beispiel dafür:
„...Man kann sich vorstellen, welche Mühe es kostet, einen Text zu schreiben, in dem die Worte so dicht gesetzt sind, dass er beim Anschlagen einen klaren Ton zu erzeugen scheint. Doch für jemanden, der diese Mühe auf sich nehmen kann, darf Literatur nichts anderes sein als eben solche Werke.“
— Kenichi Yoshida, Gesammelte Werke, Band 16, Shūeisha, 1980, S. 274, aus „Portrait des Autors“「・・、叉かういう打てば冴えた音を發しさうに思へる程緊密に言葉を配置した文章を書くものが、その為にどんな苦労をするかは察せられるが、その苦労をすることが出來るものにとっては文学はさうした作品以外のどのようなものでもない筈である。」
『吉田健一著作集 第16巻』集英社、1980年、p.274、「作者の肖像」より
Vermutlich ermöglichen andere Kommunikationsmedien – etwa Theater, Tanz, Musik, Sport, Kampfkünste, Rituale usw. –, die sich körperlicher Ausdrucksformen bedienen und sich damit von der Literatur als Medium unterscheiden, ebenfalls die Schaffung eines „Kosmos“, in dem Vernunft und Emotion noch ungetrennt sind. Doch diese Ausdrucksformen vergehen gleich nach ihrer Entstehung. Jener „Kosmos“ wird zu einer sinnlich erfahrbaren Welt, die nur von denjenigen wahrgenommen werden kann, die diesen Ort und Moment gemeinsam teilen. Selbst wenn man also ein Gefühl des Weggefegtwerdens von der Vernunft oder eine Erfahrung jenseits des Logos erfährt – sobald man zeitlich oder räumlich von diesem Moment zurücktritt, kehren die Teilhabenden (wir) unweigerlich in ein alltägliches Selbstgefühl zurück.
In diesem Sinne lässt sich sagen, dass nur die Literatur – da sie schriftlich festgehalten wird – imstande ist, sich im Rahmen des Logos zu bewegen und doch darüber hinauszugehen. Der Beweis oder zumindest die Spur dessen, wie „unergründlich“ oder „unheimlich“ das menschliche Dasein ist – vielleicht ist das das wahre Wesen der Literatur. Für mich, der Literatur im Grunde „nicht lesen kann“, bleibt sie auch heute – und vermutlich für immer – ein „Rätsel“.
※ Dieser Text ist eine überarbeitete Fassung des Blogbeitrags 国語として、あるいは政治としての「文学」/ Literature as a national language or politics: 本に溺れたい .
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