Koichi Namiki: „Theodizee und das Buch Hiob“ (1999)
Der vorliegende Aufsatz ist wohl die beste Einführung in die Theodizee, die je auf Japanisch verfasst wurde. Besonders hervorzuheben ist Abschnitt 1: „Über die Theodizee“. Ab Abschnitt 2: „Die Theodizee in der Arbeit von Professor Masao Sekine“ wird die Diskussion zunehmend fachspezifisch. Ich wollte gestern eine Rezension schreiben, aber da schon der erste Teil eine recht anspruchsvolle Argumentation enthält, befürchtete ich eine halbgare Darstellung und brach ab. Vorerst möchte ich nur auf die Existenz dieser wichtigen Arbeit aufmerksam machen. Für alle, die sich für Max Webers Religionssoziologie oder seine „Theodizee des Leidens“ in den „Zwischenbetrachtungen“ interessieren, sowie für diejenigen, die sich mit Hans Blumenberg oder der theologischen Struktur der Moderne beschäftigen, ist dieser Text ein Muss.
Der Autor, Koichi Namiki, ist ein herausragender Gelehrter, der acht Jahre lang Präsident der Japanischen Alttestamentlichen Gesellschaft war. Er ist auch in angrenzenden Disziplinen wie Soziologie und Literaturtheorie bewandert. Ich war beeindruckt von seiner flexiblen und zugleich tiefgründigen Urteilskraft. Zwar ist die Lektüre anspruchsvoll, doch der intellektuelle Ertrag ist beträchtlich. Da es sich um eine überarbeitete und erweiterte Fassung eines Vortragsmanuskripts handelt, ist der Stil freundlich und zugänglich. Dennoch sind präzise und hochkomplexe Argumente eingearbeitet – man braucht also geistige Energie.
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